Donnerstag, 8. März 2007

Mollig warm und mal richtig chinesisch!

Heute schreib ich euch mal wieder!
Hatte gestern einen Tag in Shanghai. Es sollte dort zu IKEA gehen, denn ohne Einrichtung halte ich es nicht mehr länger aus.
Leider kamen mal wieder die Deutschen dazwischen, die immer Telefonkonferenzen einberufen, wann es ihnen paßt und wenn sie gerade auf Arbeit Zeit haben. Dass es hier dann oft 20, 21Uhr ist, ist egal, naja so sind wir germans eben… :-)
So konnte Henry (wir bilden hier so was wie ein Zweierteam für das Projekt Kostenstellenplanung aufbauen und die Harmonisierung des Kalkulationsschemas) nicht mit und so bin ich mit seiner Frau Melanie in einem schicken Van (mit Gurten und ohne Zugluft, wow) nach Shanghai gedüst. Der Fahrer hat uns raus gelassen und wollte uns später wieder abholen.
Nach 3 Stunden Einkaufen mit schwedischen Bezeichnungen an allen Teilen, wie man es eben kennt (das erste „Heimisch-Gefühl“ und Vergessen aller Chinesen drumrum) und ermüdender Heimfahrt sind wir also nach in Summe 7 Stunden wieder zuhause angekommen und dann gings erstmal ans Aufbauen. Ohne Werkzeug war das spannend (ists in Deutschland nicht so, dass bei allen IKEA-Möbeln die Werkzeuge mit dabei sind??).
Auf jeden Fall ists jetzt viel schöner, etwas gemütlicher und voller, und durch die neue Klimaanlage, die heizen kann, endlich mal warm in meiner Wohnung.
Hach, so lässt es sich aushalten, schade das ich keine Vorher-Nachher-Bilder gemacht habe, habe Unmengen eingekauft, hier war ja praktisch nichts drin vorher.
Heute bekam ich dann einen Anruf von der Sekretärin von unserem KL, dass ich mittags mit zum Essen gehen soll. Wußte zwar nicht, um was es ging, aber das gute Kantinenessen schenkt man sich ja gerne mal. Also bin ich mit.
Kurz darauf habe ich bemerkt, wir gehen zum Essen, weil die GG-Leitung da ist…
Ok, dann eben auch ich als popeliger Informand mittendrin. War aber ganz locker, nur leider waren wir beim Sushi essen, alles war vorbestellt und es gab NUR Fisch oder sonstiges Meeres-Getier! Bäh, also ging es für mich hungrig wieder ans Werk. Aber so brauchte ich kein schlechtes Gewissen zu haben, als ich die IKEA-Kekse aufgemacht habe :-)
Am Abend haben mich Henry und Melanie dann zum Essen eingeladen. Es war ein Chinese von Siemens-Shanghai zu Besuch, der unterhalten werden wollte.
Klar da gehe ich doch mal mit!
Und das war mal so richtig chinesisch. Erst wurden wir von einem zum anderen Tisch gebracht, immer wenn man gerade saß, mussten wir wieder aufstehen und weiterziehen, bis man den für uns wohl geeignetesten Platz gefunden hatte (??).
Dann wird Service dort ganz klein geschrieben, war quasi keiner vorhanden.
Es gab keine Speisekarte, sondern man wurde in einen Schauraum geführt, dort lagen alle Gerichte hinter Glas und man konnte sich die jeweiligen Speisen aussuchen, die man später zubereitet bekommen haben wollte.
Dass man Fische und Krabben aus dem Aquarium lebend auswählt, kennt jeder.Dort gab es in Wannen aber auch lebende Hühner und Gänse, die darauf warteten, dass man sie erwählt und dann werden diese zubereitet. Das schlimmste war das Kaninchen, das ganz einsam in einem Eimer ohne Stroh oder irgendwas darauf wartete, ausgewählt und geschlachtet zu werden. Wie schrecklich, wollte gar nichts mehr essen!
Wir haben natürlich nur „normale“ Sachen bestellt, und keinem Tier was zuleide getan, obwohl es für diese wohl das Beste gewesen wäre.
Unsere Auswahl hat dann gut geschmeckt und ich habe etwas Neues gefunden, das vielleicht zu meinem Lieblingsgetränk werden könnte: frisch gepresster Wassermelonensaft mit viel Fruchtfleisch drin, das ist aber fein!

Und Vorfreude: Morgen geht’s zum Karneval nach Nanjing! Da hier kein Fasching gefeiert wird und die einzige Party dazu weit und breit nicht stattfinden kann aufgrund mangelnder Anmeldungen (wir waren angemeldet), machen wir uns eben zum Affen und veranstalten das selbst: dieses WE irgendwann, irgendwo, irgendwie in Nanjing….!!

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